28. Februar 2024

Insgesamt elf Teams schickte das Schülerforschungszentrum (SFZ) in Bad Saulgau zu den diesjährigen Regionalwettbewerben von Jugend Forscht nach Friedrichshafen und Ulm, welche Ende letzter Woche stattgefunden haben. Die hervorragende Bilanz: Alle teilnehmenden Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher erlangten Platzierungen, außer in Physik: Hier hätte das Siegertreppchen fünf Stufen gebraucht, um alle Saulgauer SFZler unter zu bekommen.

In der Juniorsparte „Schüler Experimentieren“ erreichten Felix Boll und Felix Limbach vom Störck-Gymnasium in Bad Saulgau mit dem Projekt „Rotkohl - Mehr als nur Gemüse?“ den Friedrichshafener Regionalsieg in Chemie. Sie untersuchten, wie man mit Farbstoffen aus Gemüse chemische Eigenschaften nachweisen kann. Den Regionalsieg Mathematik in Ulm, inklusive eines Buchpreises,  holte sich Christoph Zoll vom Kreisgymnasium Riedlingen mit seiner analytischen Untersuchung zur optimalen Form von Brücken, damit belastende Kräfte ideal getragen werden. Zoe Trivun und Annika Wistuba vom Störck-Gymnasium untersuchten detailliert die Leistungsfähigkeit verblüffend einfach aufgebauter Elektromotoren, die nur aus einer Batterie und zwei Super-Magneten bestehen und über eine Rennbahn aus Alufolie flitzen. Ihre Arbeit zeichnete die Jury in Friedrichshafen mit dem 1. Platz in Physik aus. Zusätzlich erhielten die beiden den Zonta-Sonderpreis für Mädchen und junge Frauen, die im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich besondere Leistungen zeigen.

In der Hauptsparte „Jugend Forscht“ stellen Jungforscherinnen und Jungforscher ab 15 Jahren ihre Projekte vor. Im Fachbereich Mathematik/Informatik in Friedrichshafen erzielte Lucas Braun vom Gymnasium Wilhelmsdorf zum vierten Mal den Regionalsieg. Er untersuchte mit seinem mathematischen Modell, wie sich einzelne Frequenzgeber synchronisieren, also z. B. warum viele Metronome auf einem Tisch irgendwann von selbst im Takt schwingen, ähnlich wie die Schrittmacher-Zellen im Körper, die den Herzschlag steuern. Im selben Fachbereich, aber in Ulm, erreichten Kai Schade, Benjamin Zache (beide am Karlsruher Institut für Technologie) und Emanuel Zache (Duale Hochschule BW in Karlsruhe) den 2. Platz für die Entwicklung und das Training einer Künstlichen Intelligenz, die Altkleider sortiert. Die Saulgauer Physiker (alle vom Störck-Gymnasium) des SFZs traten in Friedrichshafen an und räumten die ersten drei Plätze ab: Luis Spöcker erhielt den Regionalsieg für sein Projekt, in dem er Lichtstrahlen in Zuckerlösungen „krumm“ macht und diesen gekrümmten Lichtweg mit einer selbst entwickelten Formel vorhersagen kann. Birk Wenzl brillierte auf dem zweiten Platz mit dem Nitinol-Motor, der mit Hilfe des Gedächtnismetalls Nitinol und warmen Wasser angetrieben wird. Die dritte Stufe des Siegertreppchens komplettierten Felix Luib und Moritz Gromer, die mit motorgetriebenen Katzenspielzeugbällen das Verhalten eines Gases visualisiert und statistisch beschrieben haben. Leider keinen Platz mehr auf dem Siegerpodest fanden Janosch Homolya mit seiner Untersuchung von Lichtbahnen in kosmischen Wurmlöchern ebenso wie Jamie Rentmeister, Jonas Stumpp und Luca Zimmerer, die handgewickelte Magnetspulen präzise vermessen haben. Sie fiebern schon dem Jugend Forscht-Wettbewerb im nächsten Jahr entgegen, um mit ihren Folgeprojekten die Jury zu überzeugen. In der Sparte Technik verlieh die Jury Justin Fischer (Neher GmbH), Benjamin Fuchs (Kreisgymnasium Riedlingen) und Ignacy Lenik (Hohenzollern Gymnasium Sigmaringen) den zweiten Platz für ihr selbst entwickeltes, modulares Elektroauto, das am 3D-Drucker entstanden ist und mit dem sie in Friedrichshafen immer wieder inmitten der Besucher durch die Ausstellungshalle des Dornier-Museums kurvten.

Neben der Ehrung der Schülerinnen und Schüler wurde das Störck-Gymnasium in Bad Saulgau für das besondere Engagement zur Förderung MINT-interessierter Jugendlicher ausgezeichnet. Das Akronym MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mit den Worten „Der Name Bienert steht für Qualität“ überreichte der Ulmer Wettbewerbsleiter Robert Steiner den Sonderpreis für beispielhafte Talentförderung an den Standortleiter des SFZs in Bad Saulgau, Dr. Marc Bienert.

Alle Erstplatzierten haben sich für den Landeswettbewerb qualifiziert. Für „Schüler Experimentieren“ findet dieser am 11. und 12. April 2024 in der Volksbankmesse in Balingen statt, die „Jugend Forscht“-Regionalsieger treten vom 20. bis 23. März 2024 in der Messe Freiburg an.