28. Februar 2024

Dieses Jahr feierte der Wettbewerb Jugend forscht in Tuttlingen sein zehnjähriges Jubiläum. Passend dazu nahmen auch zum zehnten Mal wieder Schülerteams des SFZ vom Standort Tuttlingen mit in diesem Jahr ganzen 19 Forschungsprojekten in allen Fachbereichen des Wettbewerbs am Regionalwettbewerb teil.

In der Jugendsparte Schüler experimentieren traten dieses Jahr neun SFZ-Projekte an.

Linus Vogel (Klasse 4, Schillerschule Spaichingen) hat als jüngster Teilnehmer in seinem Projekt kompostierbare Pflanzbehälter entwickelt, mit denen Pflanzen nachhaltig gezogen und ohne umpflanzen direkt ins Beet eingesetzt werden können. Seine Pflanztöpfe werden nun an der Schillerschule Spaichingen für den Schulgarten eingesetzt. Er überzeugte mit seinem Projekt die Arbeitsweltjury derart, dass er den Regionalsieg für sich entscheiden konnte und die Region im Landesfinale in Balingen vertritt.

Im Fachbereich Mathematik haben sich Julius und Rasmus Jauß (beide Klasse 8, Gymnasium Spaichingen) mit der Frage nach der rechnerischen Lösung eines leichteren Portemonnaies auseinandergesetzt und neue Münzwerte als sinnvollere Variante des aktuell bestehenden Zahlungssystems herausgefunden. Auch sie konnten die Jury begeistern und erhielten den Regionalsieg in Mathematik.

Mohamed Karoui, Samuel Rüdiger (beide Klasse 7, IKG Tuttlingen) und Marco Storz (Klasse 7, OHG Tuttlingen) legten in ihrem Projekt den Schwerpunkt auf Geo- und Raumwissenschaften. Die drei Jungforscher haben in ihrer Arbeit zunächst einen Mikroplastik filternden Fisch, anschließend eine Drohne gebaut und dann mithilfe eines geliehenen Solarkatamarans Mikroplastik- und Faserproben im Bodensee bei Friedrichshafen durchgeführt, diese im Labor aufgearbeitet und ausgewertet. Sie belegten mit ihrer Leistung den zweiten Rang beim Regionalwettbewerb.

Magdalena Spies und Karl Henri Wagner (beide Klasse 8, IKG Tuttlingen) haben in ihrem Projekt, ebenfalls im Bereich Geo- und Raumwissenschaften, den dritten Platz belegt. Sie untersuchten die Abstrahlungseigenschaften verschiedener selbst gebauter Fassaden und unterschiedliche Autobleche, um damit herauszufinden, wie sich die Parameter Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit der in der Nähe befindlichen Oberflächen verhält und dadurch einen Einfluss auf das Stadtklima haben.

Carla Banzhaf und Rebecca Horras (beide Klasse 8, Gymnasium Spaichingen) haben in ihrer Forschungsarbeit im Bereich Chemie Farbstoffsolarzellen untersucht, mit denen Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Dabei untersuchten Sie Parameter, wie Zerteilungsgrad des Katalysators, die Konzentration der Farbstofflösung oder die Absorption in Abhängigkeit vom pH-Wert. Sie erreichten einen dritten Platz sowie den Sonderpreis für interdiszipliänre Projekte.

Seniz Gülebenzer, Nora Lazic und Boglarka Zsendovics (alle Klasse 8, Hermann Hesse Realschule) haben sich, ebenfalls in Chemie, mit dem Abbau von PET unter Einfluss von verschiedenen Umweltparametern beschäftigt. Ziel war die Prüfung von PET-Konzentrationen in Flaschen, wenn diese hohen Temperaturen, natürlichen Säuren aus Säften oder auch UV-Strahlung ausgesetzt sind. Die drei Nachwuchsforscherinnen erhielten den Sonderpreis Umwelttechnik.

Daniel Böer (Klasse 6, IKG Tuttlingen), Julian Böer und Julius Stindl (beide Klasse 7, IKG Tuttlingen) haben in ihrem Technikprojekt an der Ausstattung einer Drohne mit verschiedenen Sensoren gearbeitet, die in Zukunft Waldbrände mithilfe von Infrarot-, Tempartur- und Feinstaubdaten auf der Grundlage von später selbst entwickelten Skalen vorhersagen kann. Damit wäre eine Möglichkeit geschaffen, mit relativ günstigen Methoden lokal Waldstücke abzufliegen und mögliche entstehende Brandherde schon vor dem Entflammen ausfindig zu machen. Die drei erhielten eine Teilnehmerurkunde.

Ebenfalls in der Sparte Technik traten Mailo Rothfelder (Klasse 7, OHG Tuttlingen) und Linus Schwarz (Klasse 8, IKG Tuttlingen) an. Die beiden haben eine intelligente Mülltonne entwickelt, die sich selbst zum richtigen Zeitpunkt zum Straßenrand fahren kann und auch wieder zurückfährt, wenn die Leerung der Mülltonne erfolgt ist. Darüber hinaus erhält der Anwender über ein Display Angaben zum Füllstand der Tonne. Sie gewannen den Sonderpreis „Kosmos Experimentierkasten“.

Gabriel Strecker (Klasse 9, Hermann Hesse Realschule) entwickelte in der Sparte Technik einen Müllsammelroboter. Auf Basis eines Mähroboters hat Gabriel bereits eine Mechanik zur Aufnahme von Müll entwickelt und eine Kameraerkennung zur Unterscheidung von Flaschen und sonstigen Objekten programmiert. Er erhielt eine Teilnehmerurkunde.

Im Bereich Jugend forscht sind in diesem Jahr zehn Teams vertreten.

Chiara Cimino (J1, OHG Tuttlingen) und Christian Krause (J1, Gymnasium Ochsenhausen) haben in ihrem Mathematik-Projekt „Banach-Tarski und andere in LEAN - die neue Art zu beweisen...“ ein ganz neues Feld der Mathematik erforscht. Hierbei geht es um die automatisierte Prüfung von Beweisen durch Software, mit der sich aktuell verschiedene universitäre Arbeitsgruppen weltweit beschäftigen. Einen Beitrag dazu haben nun Chiara und Christian geleistet und konnten die Jury derart überzeugen, dass sie ins Landesfinale einzogen.

In Geo- und Raumwissenschaften haben Linus Gäckle, Mika Köhler und Damian Saramaga (alle J2, Gymnasium Spaichingen) während ihres Stipendienaufenthaltes auf dem Forschungsschiff Aldebaran eine Woche lang Brackwasserzonen in der Lübecker Bucht untersucht. Dabei standen Vertikalkartierungen zum Sauerstoffgehalt und weiterer relevanter Umweltparameter im Fokus, die per EXO-Sonde und Photometer bestimmt wurden. Die drei errangen in ihrer Sparte ebenfalls den ersten Platz und vertreten die Region in drei Wochen beim Landesfinale in Freiburg.

In der Sparte Biologie haben sich Sebastian Altermann und Johannes Postatny (beide Klasse 10, IKG Tuttlingen) mit der Frage beschäftigt, wie die Baustoffe der Zukunft aussehen könnten und damit den Regionalsieg für sich entschieden. In ihrem Projekt „Mushrooms for future“ haben die beiden den Glänzenden Lackporling als einen möglichen nachhaltigen Baustoff identifiziert, die optimalen Anzucht- und Trocknungsbedingungen herausgefunden und darüber hinaus erste Tests zur Anwendbarkeit des Produktes gemacht.

Svenja Butsch, Noah Schmidt und Laura Schwarz (alle Klasse 12, Ferdinand von Steinbeiß Schule Tuttlingen) haben in einer Fachzeitschrift einen Artikel gefunden, in dem postuliert wurde, dass Pflanzen, wenn sie vertrocknen, Hilferufe im Ultraschallbereich aussenden. Dieses Phänomen wollten die drei genauer untersuchen und haben in diesem Zusammenhang einen aufwändigen Messaufbau designt, der automatisiert Langzeitmessungen machen kann. Sie erhielten in der Sparte Biologie den zweiten Preis.

In Arbeitswelt haben sich zwei Gruppen des letzten Jahres mit einer Weiterentwicklung ihres Projektes beworben. Benjamin Rüdiger, Lorenz Schwarz und Niklas Storz (alle Klasse 10, IKG Tuttlingen) haben ihr „Wassersparendes Bad“ im Vergleich zum vergangenen Forschungsjahr deutlich auf ein neues Niveau gehoben und eine funktionierende, platzsparende, flexibel einsetzbare und nachhaltige Anlage entwickelt, mit der man bis zu 16.000l Trinkwasser pro Person im Jahr sparen kann. Sie wurden mit dem Regionalsieg ausgezeichnet und dürfen nun die Region in Freiburg beim Landeswettbewerb vertreten.

Katharina Leuthner (J1, IKG Tuttlingen) hat mit ihrer Partnerin Greta Banzhaf (Klasse 10, Gymnasium Spaichingen) das Thema „Dämmen mit System“ auf der Grundlage der Forschungsergebnisse zur Wiedernutzung alter Kautschukmatratzen als Dämmmaterial weiterentwickelt und für die genutzte Einblasdämmung eine nachhaltige Dämmplatte aus Abfallstoffen der Milchindustrie entwickelt, die man im Verbund nutzen kann. Sie erhielten den dritten Preis sowie den Sonderpreis „Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung“.

Patrick Doll (J1, IKG Tuttlingen) und Gregor Schwarz (Gewerbeschule Singen) traten im Fachbereich Technik an. Über eine selbst entwickelte App gesteuerte Cocktailmaschine wurde über zwei Jahre hinweg nun so perfektioniert, dass sie funktioniert und man sich Cocktails nach Wahl per Knopfdruck aus der Maschine lassen kann. Die beiden erhielten am Ende den dritten Platz sowie ein Abonnement der Zeitschrift „MAKE“ als Sonderpreis.

Im Fachbereich Chemie traten 3 Projekte an, die sich auf unterschiedliche Weise mit Nachhaltigkeitsfragen auseinandersetzen.

Witalij Plett und Maddox Srey-Ouch (beide J1, IKG Tuttlingen) arbeiten seit diesem Schuljahr an einem neuen Projekt, in dem sie der Frage zur Herstellung von grünem Wasserstoff mithilfe einzelliger Algen nachgehen, der dann mithilfe von Brennstoffzellen in Strom umgewandelt werden kann. Die beiden erzielten mit ihrer Leistung den zweiten Platz.

Bjarne, Börje und Betje Baumann (alle Karl-Brachat-Realschule Villingen-Schwenningen) haben sich in ihrem Projekt „Plastik aus Früchten. Polyzitronensäure als nachhaltiger Kunststoff“ mit dem Problem der großen Mengen an Plastikmüll angenommen, der durch die Menschheit entsteht. Sie haben deshalb auf der Grundlage von Zitronensäure, die sie selbst aus verschiedenen Früchten isoliert haben, Kunststoffe hergestellt, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und die auch wieder biologisch abbaubar sind. Die drei Nachwuchstalente durften sich am Ende über den dritten Preis freuen.

Luca Ilg (J2, IKG Tuttlingen) und Nelio Rothfelder (Klasse 11, Fritz-Erler-Schule) hat sich mit seinem Teampartner im zweiten Projektjahr mit der Frage beschäftigt, wie man Wasser möglichst nachhaltig und energiearm entsalzen kann, um Trinkwasserzugang für viele in Not zu schaffen. Sie haben dabei Vollentsalzer eingesetzt, die sie final möglichst durch den Einsatz bestimmter Säuren und Laugen von Abfallchemikalien aus organischen Quellen wieder regenerieren möchten. Sie erhielten als Sonderpreis ein Jahresabonnement der Zeitschrift Geo.