20. Juli 2023

Stuttgart/Bad Saulgau/Überlingen/Tuttlingen:

Vergangenen Mittwoch, 12. Juli, wurden im Haus der Wirtschaft in Stuttgart vier Erfindungen von Schülerteams des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg geehrt, die es bis in die Endrunde des Artur-Fischer-Erfinderwettbewerbs geschafft hatten.

Mit dem ersten Preis im Schülerwettbewerb Klasse 8 – 10 (dotiert mit EUR 2.000) wurde Samuel Mannchen mit seinem Projekt „Backup Protector Box – Hardware-based Ransomware Safe Backups“ ausgezeichnet.

Die Idee dahinter ist die Entwicklung einer Hardware-Lösung, die Ransomware-sichere Backups ermöglicht und auch von Personen ohne IT-Kenntnisse unkompliziert eingesetzt werden kann. Durch einfache Konfiguration und Verzicht auf Eingabe von Passwörtern passt sich die Mensch-Maschine-Schnittstelle den Bedürfnissen der Benutzer*innen an und erleichtert so den Arbeitsalltag. Dies macht das Projekt für Privatpersonen, Selbstständige und kleine Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung interessant.

Ebenfalls im Schülerwettbewerb Klasse 8 – 10 schaffte es Krispin Reuter vom SFZ-Standort Bad Saulgau in die Endrunde. Seine „Icebowl“, wofür er mit einer Anerkennungsurkunde geehrt wurde, ist eine durch 3D-Druck erstellte Schale mit einem Schlitz in der Mitte, der genau so groß ist, wie der Stiel eines handelsüblichen Schleckeises. Vor dem Verzehr des Eises wird die „Icebowl“ von unten auf den Stiel geschoben und rastet ein. Hiermit werden klebrige Finger zukünftig vermieden; das flüssiges Eis fließt direkt in die Schale, die zu 80% aus Maisstärke besteht.

Stefanie Eski, Florian Brütsch und Babett Ludwig vom SFZ-Standort Tuttlingen erhielten mit ihrem Projekt „Photovoltaik on fire“ einen hervorragenden 2. Platz im Wettbewerb der weiterführenden Schulen. Außerdem wurden sie mit dem Sonderpreis Ressourceneffizienz der Fischer Gruppe geehrt.

Dieser Sonderpreis wurde bisher nur an Senior-Erfindern vergeben, in diesem Jahr jedoch zum ersten Mal an eine Schülergruppe.

Das Jugend forscht-Vizebundessiegerteam beschäftigt sich mit der Effizienzproblematik von Solaranlagen: Ein Solarmodul besteht aus Dutzenden von Zellen. Wenn eine davon verschmutzt oder abgeschattet ist, sinkt die Leistung des gesamten Moduls. Denn dieses richtet sich nach dem schwächsten Glied in der Kette – gegebenenfalls der verschmutzten Zelle. Die drei Jungforschenden lösten das Problem durch einen raffinierten Trick: Ein Minirechner erfasst die Spannungen und Ströme in den Solarzellen. Sinkt die Leistung einer Zelle, etwa weil sie von Laub bedeckt ist, registriert die Software dies und gleicht die Verluste aus. Dadurch verhindert sie, dass die Leistung der übrigen Zellen sinkt – das Modul kann auch in diesem Fall annähernd seine Maximalpower entfalten.

Ebenfalls in der Kategorie der weiterführenden Schule wurde „der sparsame E-Grill“ vom SFZ-Standort Tuttlingen mit einer Anerkennungsurkunde ausgezeichnet.

Der Artur Fischer-Erfinderpreis wird aller zwei Jahre an private Erfinder und, im Rahmen eines Schülerwettbewerbs, auch an einzelne Schüler und Schülergruppen verliehen. Die Erfindungen werden durch eine Jury beurteilt. Bewertet werden Kreativität, Teamgeist und der Nutzen der Erfindung. Neben der Anerkennung der erfinderischen Leistung, bekommen die Tüftler auch die Gelegenheit, sich untereinander bzw. mit Unternehmen auszutauschen.