17. Juni 2024

Der RoboCup ist ein weltweit bedeutendes Technologieevent für intelligente Roboter in den Bereichen Entwicklung und auch Bildung. Mit dem RoboCup Junior, der für Schülerinnen und Schüler bis 19 Jahre offen ist, gibt es einen entsprechenden internationalen Nachwuchswettbewerb, der in Deutschland über zwei Stufen – Qualifikation und Bundesfinale – zu internationalen Wettbewerbsteilnahmen führen kann. In diesem Jahr hatten sich vier Teams des Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ), Standort Tuttlingen in den Kategorien Rescue Maze entry (bis 16 Jahre), Rescue Maze (bis 19 Jahre) und Rescue Line (bis 19 Jahre) für die RoboCup Europameisterschaft qualifiziert. Vom 13. Juni bis zum 16. Juni haben sich über vier Wettbewerbstage hinweg mehr als 140 Teams aus 21 Ländern auf der IdeenExpo in Hannover, als Austragungsort der Europameisterschaft, miteinander gemessen.

Nach zehn Wertungsläufen konnten sich Pius Buschle und Simeon Egle als SFZ-Team Offroad mit dem 1. Platz über den Titel als Europameister freuen. Nach äußerst souveränen Leistungen haben sie mit 10.465 Punkten das Team aus Ungarn (4696 Punkte) deutlich auf den zweiten Platz verwiesen. In Rescue Line müssen die Roboter über Linienverfolgung mit autonomen Abbiegeentscheidungen durch ein Gelände mit Hindernissen fahren und in einer Rescue-Zone über Kamera und KI Kugeln erkennen, aufsammeln und in definierten, markierten Bereichen wieder ablegen

Mit dem Titel Deutscher Meister im Gepäck waren Felix Hafner und David Schumacher als SFZ-Team RescueRush in der Kategorie Maze entry zur Europameisterschaft angereist. Bei Maze entry müssen Roboter selbst entwickelt und gebaut werden, die ein unbekanntes Labyrinth autonom erkundigen und Hindernisse und Rampen meistern und Farbfelder am Boden erkennen. Dabei müssen sie an bestimmten Feldern selbstständig sogenannte Rescue Kits ablegen und am Ende, nach Erkundung des gesamten Labyrinths, zum Startfeld zurückfinden.

Von Beginn an haben die beiden Nachwuchsentwickler um die vorderen Plätze mitgespielt, mussten sich aber im letzten Lauf knapp geschlagen geben und belegten mit 3175 Punkten am Ende einen überragenden 4. Platz. Knapp davor konnten sich durch herausragende Steigerungen in der Leistungsfähigkeit ihres Roboters während der Wettbewerbstage Viacheslav Pobereznichenko und Joel Dankert als SFZ-Team RashRescue über den 3. Platz (3270 Punkte) in der Kategorie Maze entry freuen, äußerst knapp hinter dem zweitplatzierten Team aus Ungarn (3275 Punkte).

In Rescue Maze hatten sich Jonas Müther und Jakob Wangerin als SFZ-Team Jak und Jonas für die Europameisterschaft qualifiziert. In Rescue Maze müssen die selbstentwickelten Roboter autonom durch ein größeres und noch schwierigeres Labyrinth im Vergleich zu Maze entry mit Treppen und versteckten Räumen finden und dabei Buchstaben und Farbmarkierungen über Kamera und eigener KI an Wänden erkennen. Dort müssen sie ebenfalls selbstständig sogenannte Rescue Kits ablegen und durch eine autonome Kartierung zum Startfeld zurückfinden.

Geprägt von unregelmäßigen Störungen in der Sensorik und Elektronik, die bis zum letzten Wettbewerbstag leider nicht gelöst werden konnte, verpasste das Team das volle Potential ihres Roboters und ihrer Software ausspielen zu können. Dennoch erreichten sie mit deutlichem Vorsprung auf das italienische Team den 3. Platz (2325 Punkte).

„Die immer gleichbleibend hohe Motivation, auch bei Rückschlägen, das fokussierte Arbeiten und die gemeinsame, gegenseitige Unterstützung unserer SFZ-Teams haben mich wieder enorm beeindruckt und gefreut“, resümiert Thomas Nellessen, Leiter der Robotik am SFZ, die vier Wettbewerbstage, „und wir als SFZ freuen uns natürlich unglaublich mit allen vier Teams über diese herausragenden Leistungen auf europäischem Spitzenniveau.“